By Andrea Moser

Das Interesse für das Thema der vorliegenden Arbeit entstand einerseits aus Verwunderung und andererseits aus Verunsicherung. Verwundert haben mich das vielfältige Angebot und der große Erfolg von populärwissenschaftlichen Publikationen zu Männern und Frauen. Ratgeber und Sachbücher die Frauen bzw. Männern erklären, was once es heißt und wie es gelingen kann ganz Frau bzw. Mann zu sein und Bücher, die Männern bzw. Frauen en aspect erläutern wie sie das jeweils andere Geschlecht verstehen, behandeln und beeinflussen können, waren und sind meiner Wahrnehmung nach vielfältig und fashionable in Bu- handlungen platziert. Offensichtlich battle und ist die Nachfrage nach dieser paintings von Geschlechterwissen in Kombination mit der entsprechenden inhaltlichen und (in)formellen Präsentation vorhanden. Verunsichert hat mich demgegenüber die persönliche Erfahrung, dass sogenanntes feministisches Geschlechterwissen außerhalb der feministischen neighborhood schwer Anklang findet und kein ExpertInnenwissen ist, das in Diskussionen und Gesprächen auf fruchtbaren Boden oder Anerkennung stößt. Dem Eindruck, dass einerseits ein großes In- resse an populärwissenschaftlichen Auseinandersetzungen zu Geschlecht besteht und andererseits feministisches Geschlechterwissen auf Unverständnis bzw. Ablehnung stößt und in populärwissenschaftlichen Publikationen kaum berücksichtigt wird, versuche ich in der vorliegenden examine auf den Grund zu gehen. Die Untersuchung wurde als Abschlussarbeit für das Studium der - ziehungswissenschaften an der Universität Innsbruck eingereicht und mit dem Johanna Dohnal Förderpreis 2009 und dem Preis für frauen- und geschlech- spezifische Forschung der Leopold Franzens Universität Innsbruck 2009 ausgezeichnet. Für die wissenschaftliche Begleitung bedanke ich mich bei Maria A. Wolf.

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Die kritische In-Frage-Stellung der Unterscheidung von sex und gender innerhalb des Feminismus erfolgte Ende der 1980er Jahre schließlich auf mehreren Ebenen. Feministische kulturanthropologische Studien lieferten empirische Befunde die ergaben, dass sich Geschlechterkonzeptionen anderer Kulturen durchaus von unserer westlich-abendländischen Konzeption der Zweigeschlechtlichkeit unterscheiden. Die biologische Forschung brachte Ergebnisse, die eine scharfe Trennung von Natur und Kultur auf Ebene der Biologie deutlich in Frage stellten und die Wende, dass auch auf Seiten der Biologie durch die unterschiedlichen Möglichkeiten der Geschlechtsbestimmung (genetisches Geschlecht, Keimdrüsengeschlecht, hormonelles Geschlecht, morphologisches Geschlecht) Geschlecht als Kontinuum im Sinne eines mehr Feministisches Geschlechterwissen 43 oder weniger und nicht mehr innerhalb der Logik entweder männlich oder weiblich gefasst wurde.

Mit der Befreiung der Frau aus der patriarchalen Logik sieht sie den Weg zu einer möglichen neuen Art der Beziehung zwischen Frauen und Männern bereitet. org/wiki/Luce_Irigaray). Die Unterdrückung der Frau liegt für Irigaray auf körperlicher Ebene begründet: die ganzheitliche Körpererfahrung die eine Frau bei einer sexuellen Begegnung erlebt, löst beim Mann eine Angst vor Verschmelzung aus und die Befürchtung, dass die Frau durch ihre Zweiheit (Schamlippen) die Einheit (Penis) des männlichen Systems bedroht.

Die Suche nach der reinen Wahrheit, der wahren Natur usw. erweist sich dabei als illusionär, da der Mensch allen Phänomenen nur im jeweils sozial, kulturell, historischen Horizont und Kontext und mit seinen ebenfalls in diesem Kontext gehaltenen Werkzeugen der Wahrnehmung begegnen kann. 44 Kapitel 1: Wissensforschung und Geschlechterwissen De/konstruktion Der Begriff der „Dekonstruktion“ geht zurück auf den französischen Philosophen Jaques Derrida4, der die Bezeichnung in den 1960er Jahren aus einer Zusammensetzung der Begriffe Destruktion und Konstruktion bildete um damit in Anlehnung an den deutschen Philosophen Martin Heidegger seine Theorie, dass jede Zerstörung zugleich Aufbau bedeutet, zu bezeichnen (vgl.

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