By Emil Lehnartz

Der Anregung der Verlagsbuchhandlung, ein Lehrbuch der chemischen Physiologie zu verfassen, bin ich im Jahre 1936 gern nachgekommen, weil es mir reizvoll erschien, Tatsachenmaterial und theoretische Vor­ stellungen dieser Wissenschaft vor allem im Sinne einer allgemeinen bio­ logischen Chemie zu ordnen und zusammenzufassen. Voraussetzung dafür schien mir eine eingehende Abhandlung der deskriptiven Biochemie, additionally eine Beschreibung der chemischen Stoffe, die von biologischer Bedeutung sind. Aber eine solche "chemische Anatomie" ist Beginn, nicht Ziel der chemischen Physiologie. Dieses liegt vielmehr in der Erforschung der physiologischen Vorgänge, soweit sie chemischer Natur oder mit chemischen Methoden faßbar sind. Da die Zellen und Organe, der Schauplatz dieser Vorgänge, physikochemischen Gesetzmäßigkeiten unterworfen sind, wurden diese wenigstens in ihren Grundzügen behandelt. Zellen und Organe ver­ fügen über besondere ehe mische Werkzeuge, die sie zu ihren biologischen Leistungen befähigen und die wir als Wirkstoffe bezeichnen. Auf eine ein­ gehende Darstellung gerade dieser Stoffe und ihrer Wirkungen wurde be­ sonderer Wert gelegt, da uns ihre Funktion am ehesten einen Einblick in die Werkstatt des Lebens gestattet. Schließlich warfare zu zeigen, in welcher Weise der Organismus und seine Organe die Körperbausteine umformen, um die in ihnen gebundene Energie in Freiheit zu setzen und nutzbar zu machen; es conflict daher in besonderen Abschnitten der inter­ mediäre Stoffwechsel und der Stoffwechsel einiger Organe abzuhandeln.

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Diaminophosphatide: Sphingomyeline (Verhältnis N: P = 2: 1). 3. Phosphatidsäuren sind N-frei. Auch Phosphatide mit anderen N: P-Werten sind früher beschrieben worden, haben sich aber als Gemische der eigentlichen Phosphatide mit verschiedenen Abbauprodukten erwiesen. 1. Monoaminophosphatide. ~) Esterphosphatide. Neben freien Fettsäuren und Glycerinphosphorsäure erhält man bei der Aufspaltung des Kephalins die Base Oolamin (Aminoäthylalkohol) und bei der des Lecithins die Base Oholin (Trimethyl-oxyäthyl-ammoniumhydroxyd).

Das Depotfett hat eine relativ unspezifische Zusammensetzung, die sogar in weitem Umfange von der Art des mit der Nahrung zugeführten Fettes abhängig ist. Das Organfett ändert demgegenüber seine Zusammensetzung bei Änderung des Nahrungsfettes sehr viel weniger (s. S. 342), und es ist überdies von Tierart zu Tierart und wahrscheinlich von Organ zu Organ verschieden, ein Befund, der deutlich auf seine ganz anders geartete biologische Funktion hinweist. a) Fette. Ebenso wie die Kohlehydrate sind auch die Fette ausschließlich aus C, H und 0 aufgebaut, aber nach einem ganz anderen Prinzip.

CO OH CH3 · (CH 2 ). - COOH CH3 · (CH 2 ) 16 ·CO OH CH3 · (CH 2) 18 • COOH CH3 · (CH 2)•o ·CO OH CH3 · (CH 2 ) 22 - CO OH CH3• (CH 2 ) 24 • COOH Buttersäure Capronsäure Caprylsäure Caprinsäure Laurinsäure Myristinsäure Palmitinsäure Stearinsäure Arschinsäure Bebensäure Lignocerinsäure Cerotinsäure 35 Fette. Neben den gesättigten Fettsäuren enthalten die Fette auch ungesättigte Fettsäuren, von denen die bereits oben erwähnte, einfach ungesättigte C11H33 · C 0 0 H Ölsäure die wichtigste ist. Ihre Doppelbindung liegt in der Mitte des Moleküls zwischen den C-Atomen 9 und 10.

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