By Fritz Curschmann, Hans Curschmann, Heinrich Curschmann, Karl Hirsch

Dieser Buchtitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer publication information mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieser Titel erschien in der Zeit vor 1945 und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Dagegen nahm er sofort auf Wunsch der Assistenten ohne Rücksicht auf andere Bewerber seinen späteren Nachfolger DENEKE auf, ebenso nahm er den jungen Ärzten zuliebe einen Assistenten an, der nach einer bunten Laufbahn als Theologe, Naturwissenschafter, Kriegsteilnehmer (70/71) und vor Beginn der ärztlichen Studien mehrere Jahre hindurch als Tenorist der Leipziger Oper, endlich in Harnburg gelandet war; zuweilen genierte es den Chef ein wenig, daß er nicht älter als dieser Assistent sei. - Die Zahl der Bewerber um Assistentenstellen war groß, und bei der Anstellung gab CuRSCHMANN viel auf persönliche Eindrücke und persönliche Empfehlungen zuverlässiger Herren.

Erst wenn alles scheinbar Nebensächliche erklärt war, wenn Temperatur und Beschaffenheit des Urins referiert war und der Meister beim Fühlen des Pulses zuweilen fest umgrenzte Herzdiagnosen gestellt hatte, ging es zur eigentlichen Untersuchung. Hier unterstützten CuRSCHMANN sein künstlerisch geübtes Auge, sein feines Ohr und nicht zum wenigsten ein wundervoll ausgebildetes Tastgefühl der großen, weichen, stets warmen Hand, die bei Untersuchung eines Kinderleibes wohl diesen völlig deckte. - So viel er selber leistete, war er gegenüber den Lernenden von unglaublicher Milde: irrtümliche Diagnosen ließ er durch seine Untersuchung ohne weitere Auseinandersetzung richtigstellen, bei Fehlgriffen in der Behandlung aber, etwa bei jugendlicher Polypragmasie oder bei Verordnung homöopathischer Dosen, zeigte er wohl ein dem schon erfahreneren Assistenten verständliches Schmunzeln und meinte im nächsten Saal, nicht in Gegenwart des Kranken: "das nächste Mal wollen wir lieber" usw.

Ihm war es denn auch zu danken, daß im Frühling 1876 eine Neu-Organisation des Hamburger Krankenhauswesens zustande gekommen war, dessen wichtigster Punkt in der Anstellung eines ärztlichen Direktors bestand, der für den gesamten ärztlichen und sanitären Betrieb des Krankenhauses den Behörden verantwortlich sein sollte, eine um so wichtigere Stellung, weil damals das Krankenhaus in St. - Bis dahin hatte die Leitung in der Hand eines wirtschaftlichen Direktors gelegen, dem einer der Oberärzte als "Hospitalarzt" ohne weitgehende Rechte beigegeben wurde.

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