By Heidrun Abromeit
Die biirgerliche Gesellschaft gilt allgemein als individualistische; "im Mittelpunkt steht der Mensch" (wie Werbeslogans uns gem weismachen), und zwar als Einzel-Konsument wie als Einzel-Wahler. foundation dieser Ge sellschaftsformation ist indessen nicht das Individuum all' sich, sondem sein Interesse. Wie gleich zu sehen sein wird, ist sein Interesse nicht iden tisch mit seinen Bediirfnissen, Wiinschen, Strebungen; es ist nicht einmal identisch mit deren (abstrahierendem) Substrat, sondem stets schon geseIl schaftlich vermittelt. Das "authentische" Interesse des Individuums exi stiert nur in der Utopie, in einer "Welt ohne Gesellschaft." Insofem lieBe sich sagen, daB VermittIungsprozesse die Gesellschaft konstituieren. Die biirgerliche Gesellschaft wiederum konstituiert sic- zumindest insoweit sie sich als demokratische versteht -durch Prozesse der Interessenvermittlung. Damit ist von vornherein nicht nur betrachtliche Komplexitat, sondem vor allem auch die QueUe vieif
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Ostdeutsche Jugendliche: Vom DDR-Bürger zum Bundesbürger
Nach den Forschungsbefunden des ZAROF seit 1990 haben Berufswahl und Erwerbstatigkeit fur ostdeutsche Jugendliche bei der Konzeptionierung ihres zukunftigen Lebens eine zentrale Bedeutung. Uberwiegend, jedoch unsiche rer, binden sie auch personlich-familiale Lebensvorstellungen darin ein, und nicht selten orientieren sie sich zudem an beruflichen Lebenserfahrungen und Wegen der Eltern.
Von den beiden groBen Bereichen bankbetrieblicher Leistungs erstellung, dem finanziellen oder Wertleistungsbereich und dem technisch-organisatorischen oder Stuckleistungsbereich, zieht der letztere mehr und mehr das Interesse von Wissenschaft und Praxis auf sich. Das hat verschiedene Grunde. Einmal hat sich seit der Auf hebung der Zinsbindung und infolge der fortschreitenden Anglei chung des Leistungsangebots der groBen Bankengruppen der Kon ditionenwettbewerb und damit der Druck auf die Zinsspanne ver starkt.
Verkäufer-Training: Ein Beitrag zur Verkaufspädagogik
Ob ein Kunde kauft oder nicht kauft, was once er kauft, wieviel er kauft und auch wo er kauft, das hangt wesentlich mit ab von der (guten oder schlechten) Bedienung. Der Verkaufer ist additionally eine Hauptstiitze jedes Einzelhandelsgeschiiftes. Er ist aber gleichzeitig auch eine wich tige Figur in der Absatz-und Verkaufsorganisation der Konsumgiiter herstellenden Unternehmen, namentlich solcher, die ihre Erzeugnisse in eigenen Filialen zum Verkauf bringen.
- Technologiezentren in den neuen Bundesländern: Wissenschaftliche Analyse und Begleitung des Modellversuchs „Auf- und Ausbau von Technologie- und Gründerzentren in den neuen Bundesländern“ des Bundesforschungsministeriums
- Gießener Gynäkologische Fortbildung 1999: 21. Fortbildungskurs für Ärzte der Frauenheilkunde und Geburtshilfe
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Was fur sie spricht, sind (1) die Sicherheit, daB uberhaupt eine Entscheidung getroiIen wird, und (2) deren geringer Zeitbedarf. Da die Entscheidungsinhalte indessen hiiufig geeignet sind, gesellschaftliche Gruppen gleich reihenweise vor den Kopf zu stofien, ist ihre Akzeptanz an eine Reihe von Bedingungen geknupft, deren NichtVorliegen den Kostenvorteil alsbald in einen Nachteil verwandelt. Zu den Funktionsbedingungen34 gehOrt als erstes ein breiter Grundkonsens sowohl hinsichtlich gewisser Rechts- und Wertvorstellungen als auch hinsichtlich der Legitimitiit des Mehrheitsprinzips selbst; die (jeweilige) Minderheit mufi darauf vertrauen konnen, daB die (jeweilige) Mehrheit ihre Grunduberzeugungen und Basisinteressen nicht verletzen wird.
Iibergeordneten Zweckbestimmungen zu. Aus dieser einen Funktion erwachsen indessen zwei verschiedene Aufgabenbereiche, die auf vertrackte Weise miteinander verkoppelt sind. h. die interne Kompromifi- und Konsensbildung, die Erzeugung von Solidaritat, die Bereitstellung von "Serviceleistungen", aber auch die Kontrolle iiber die Mitglieder, die Sicherung "interner Verpflichtungsfahigkeit". Der zweite Bereich ist der der Reprasentation der Mitgliederinteressen nach aufien, das "Druck-Ausiiben", der Austausch mit den politischen Instanzen ("Einflufilogik").
Eine dritte Selektivitat schlieBlich resultiert aus dem Eigeninteresse der Biirokraten an der Minimierung von extemen Eingriffen und zielt in dieselbe Richtung: Inputs, die Veranderungen bezwecken oder sonstwie unliebsame Aufmerksamkeit erregen, werden vernachlassigt. * Ais Fazit ergibt sich aus diesen Uberlegungen, daB die staatliche Biirokratie durchaus nicht von allen gesellschaftlichen Interessen in gleicher Weise instrumentalisierbar ist. Sie begiinstigt die Durchsetzung von Interessen, die ihren Eigeninteressen sowie ihrer Arbeitsweise entgegenkommen und ihre Handlungsrestriktionen mindem, und das sind Status quo-Interessen, stark spezialisierte Partikularinteressen, generell organisierte Interessen, von denen aber wiederum die, die iiber relevante Ressourcen verfiigen.